Summender Schulgarten am Gymnasium Bad Königshofen
Obwohl es aufgrund der Jahreszeit momentan im Schulgarten des Gymnasiums natürlich nicht summt und brummt, stellte das W-Seminar Ökologie in Zusammenarbeit mit Dr. Fabienne Maihoff vom Lehrstuhl für Tierökologie der Universität Würzburg bereits jetzt die Weichen für das kommende Frühjahr. Ziel soll es sein, den Schulgarten für die so wichtigen Wildbienen, welche im Vergleich zur der sehr bekannten Honigbiene oft ein Schattendasein im Bewusstsein der Öffentlichkeit führen, attraktiver zu gestalten.
Zunächst erhielten die Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe von der promovierten Wildbienen-Expertin einen fundierten Einblick in die Bedeutung der Wildbienen für das ökologische Gleichgewicht und die Biodiversität nicht nur global, sondern auch ganz regional hier in Rhön-Grabfeld. Die Forschenden aus Würzburg haben in ihren Untersuchungen herausgefunden, dass fünfzig Prozent der in Deutschland beschriebenen 560 Wildbienen-Arten auch in der Main-Rhön-Region vorkommen, was eine hervorragende Nachricht ist, ganz besonders vor dem Hintergrund des zunehmenden Insektensterbens. Um diese Vielfalt zu unterstützen, möchte auch das Gymnasium mit dem als Naturgarten zertifizierten Schulgarten einen Beitrag leisten.
Ein Nisthügel sowie ein Sandarium als Lebensraum für bodenbrütende Wildbienen soll ebenso angelegt werden wie eine Blühwiese mit attraktiven pollen- und nektarliefernden Pflanzen. Des Weiteren könnte ein Vorhaben sein, das bereits bestehende Insektenhotel nach den Vorgaben von Frau Dr. Maihoff „aufzuräumen“ und für die im Totholz bzw. in Pflanzenstängeln brütenden Wildbienen ansprechend umzugestalten.
Die Schülerinnen und Schüler des W-Seminars Ökologie waren begeistert von den Ideen der Wildbienenexpertin, aber auch von den kleinen Tierchen selbst: Sie erfuhren von der Blutbiene, die als „Kuckucksbiene“ ihre Eier in andere Nester legt, von der Blauschwarzen Holzbiene, die als Wildbiene des Jahres 2024 aufgrund ihrer Größe oft für eine Hummel gehalten wird oder von absoluten Nahrungsspezialisten wie der Rainfarn-Maskenbiene, die nur eine Pflanzenart als Futterpflanze aufsucht.
Am Ende waren sich alle einig, dass sich der Einsatz für die kleinen, oft unscheinbaren Wildbienen lohnt und dass eine Zunahme des Summens und Brummens rund um das Gymnasium Bad Königshofen unbedingt erstrebenswert ist.
Text: Silvia Jetschni
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