Was passiert, wenn ein kommunistisches Beuteltier einzieht? – Die Känguru-Chroniken auf der Bühne des Meininger Staatstheaters
Eine satirische Abrechnung mit Kapitalismus, Spießertum und Autoritäten – verpackt in anarchischen Humor und absurde Dialoge

Am 19.12.2024 ging es für die Schülerinnen und Schüler des Theaterabonnements zum zweiten Mal unter der Leitung von Frau Balling und der Unterstützung von Herrn Schumm nach Meiningen in eine Inszenierung des Jungen Theaters. Dort genossen wir die Komödie „Die Känguru Chroniken“ von Marc-Uwe Kling unter der Regie von Kilian Prigge, welche bereits als Bücher und Filme bekannt und beliebt sind. Das Stück wurde als szenische Lesung präsentiert und beginnt mit einem unerwarteten Besuch: Ein kommunistisches Känguru steht vor der Tür eines Kleinkünstlers und zieht kurzerhand bei ihm ein. Dieses ungleiche Duo erlebt fortan zahlreiche skurrile Abenteuer, die von Kapitalismuskritik, Freundschaft und viel Musik geprägt sind. Gemeinsam stellen sie gesellschaftliche Normen infrage und sorgen für humorvolle, aber auch nachdenkliche Momente. Besonders beeindruckt hat uns die Inszenierung als Metatheater, in dem die drei Protagonisten permanent ihre Rolle wechselten. Jan Höfer, ein Schauspieler des Theaters, verkörperte Marc-Uwe Kling höchstpersönlich, während die schüchterne Sekretärin Sabine Römer-Brandenburg in die Rolle des aufdringlichen Kängurus schlüpfte. Ein müder Polizist übernahm im Laufe der Szenen die übrigen Rollen, wie beispielsweise die eines Psychotherapeuten. Lustige Unterbrechungen und chaotische Szenen sowie das Einbeziehen des Publikums sorgten für einige Lacher. Am Ende des Stückes wird das Känguru jedoch abgeschoben. In der letzten Szene wird dieses von den Behörden abgeholt, nachdem es eine Reihe von anarchistischen Aktionen durchgeführt hat.

Obwohl das Stück inhaltlich bei unseren Theaterfahrt-Teilnehmern nicht immer gut ankam, haben wir dennoch die Darstellungsart und Schauspielkünste der Protagonisten bewundert. Es war sehr interessant zu sehen, wie schnell und oft die Schauspieler zwischen den unterschiedlichsten Rollen wechseln konnten – sei es die gehemmte Sekretärin, welche von der einen Sekunde auf die andere eine völlig andere Emotion verkörperte, oder der vertrottelte Polizist, der plötzlich in die Rolle einer aufgeschlossenen Kneipenbesitzerin wechselte.

Vor dem Hintergrund der durchwachsenen Bewertungen sind wir umso mehr auf unsere nächste und gleichzeitig auch letzte Aufführung des Theaterabos in diesem Jahr gespannt, welche im Mai stattfinden wird.

Von Nele Ortlauf, Anne Jetschni und Katharina Kneuer (11b)

Bild: Sabine Balling

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